Bürgerentscheid: Die Zukunft des Rennbahngeländes

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

wir freuen uns, dass Sie den Weg zu unserer Themenseite zum Bürgerentscheid gefunden haben.

Der Bürgerentscheid zum Rennbahngelände polarisiert. Die Informationen dazu sind oft sehr widersprüchlich. Gerne wird der Bürgerentscheid zu einer Alles-oder-Nichts-Frage hochstilisiert. Dabei liegt es auf der Hand, dass unsere Stadt auch im Sport ein vielfältiges Angebot vorhalten kann. Ein Ja beim Bürgerentscheid führt zu einem „sowohl-als-auch“. Denn es gibt mehr als nur die eine Fläche in Frankfurt, die für die DFB-Akademie als hervorragender Standort in Frage kommt.

Wenn es um den Bürgerentscheid geht, wünschen wir uns vor allem eine hohe Wahlbeteiligung. Wir wünschen uns, dass alle wahlberechtigten Frankfurter aktiv an der Entscheidungsfindung teilhaben, sich mit dem Thema Rennbahngelände intensiv auseinandersetzen, dieses vor dem Bürgerentscheid am 21. Juni 2015 in Augenschein nehmen, sich am Ende eine Meinung bilden, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können. Denn das Ergebnis ist dann bindend.

Wir, die Niederräder SPD, sind nach wie vor empört darüber, dass die schwarzgrüne Stadtregierung über viele Jahre hinweg heimlich mit dem DFB verhandelt und sich dann schließlich entschlossen hat, das Rennbahngelände anzubieten, obgleich der DFB schon längst ein anderes Grundstück im Auge hatte.

Der Preis von 6,8 Mio. Euro, der für das Rennbahngelände aufgerufen wurde, ist ein weiterer Affront. Konnte man zur gleichen Zeit jener Genossenschaft, die das Philosophicum zu bezahlbaren Wohnraum umwandeln wollte, im Preis nicht einmal mit wenigen hundert Tausend Euro entgegengekommen, wurde das Rennbahngelände regelrecht verschleudert. Hier konnte man großzügig auf ein paar Millionen Euro verzichten.

Begründet wird dies damit, dass der DFB eine gemeinnützige Organisation ist. Das ist soweit richtig. Nur unterhält der DFB eine Vielzahl von gewinnorientierten Unternehmungen, die nach eigenen Aussagen des DFB, in den Jahren zwischen 2006 und 2014 rund 33 Mio. Euro Steuern gezahlt haben. Auch diese Gesellschaften sollen nach den Plänen der Stadt und des DFB auf das Rennbahngelände umziehen. Ein adäquater Preis, wie ihn etwa der auf dem Rennbahngelände aktive Golfclub hochgerechnet zahlt, wurde dennoch von der schwarzgrünen Stadtregierung nicht verlangt.

Stattdessen wurden, ohne Rücksicht auf Verluste, Fakten geschaffen. Die im Vorfeld nicht stattgefundenen Verhandlungen mit den auf dem Rennbahngelände aktiven Renn- und Golfclub, der letztere hat übrigens rund 950 Mitglieder, werden der Stadtkasse teuer zu stehen kommen. Den Hauptpächter, die Hippodrom GmbH, hat die Stadt Frankfurt bereits für 3 Mio. Euro gekauft. Zudem hat die Stadt beschlossen die Tribüne, die erst vor wenigen Jahren für ebenfalls 3 Mio. Euro renoviert wurde, auf eigene Kosten abzureissen. Die Kosten hierfür werden sich noch einmal auf rund 1 Mio. Euro belaufen. Alleine für die Tribüne auf dem Rennbahngelände wird die Stadt Frankfurt 4 Mio. Euro am Ende ausgegeben haben. Und was bleibt? Nichts! Absolut nichts!

Insgesamt wird uns also die DFB-Akademie auf dem Rennbahngelände erst einmal nur sehr viel Geld kosten, das wir tatsächlich besser in neue Schulen oder bezahlbaren Wohnraum investiert hätten. Von der Wertvernichtung, die auf dem Rennbahngelände stattfinden soll, werden wir hier nicht im Detail sprechen. Schließlich werden neue Werte geschaffen werden. Diese gehören dann aber nicht mehr der Allgemeinheit. Die vom DFB vorgelegten Pläne sehen auf dem Gelände noch nicht einmal mehr eine öffentlich zugängliche Gastronomie vor. Heute ist das Bistro auf der Rennbahn ein beliebter Treffpunkt für die Bewohner des Niederräder Südens. Nicht zuletzt wegen des Mittagstischs, den Senioren gerne frequentieren.

Überhaupt sind wir sehr verwundert mit welchen Argumenten gearbeitet wird. Als stichhaltig hat sich bisher keines erwiesen. Vielmehr waren sie diskriminierend, großsprecherisch, frech und scheinheilig. So sehr wir die Ansiedlung der DFB-Akademie in Frankfurt begrüßen – wie vermutlich die meisten Frankfurter – so wenig können wir nachvollziehen, dass wir Bürger gezielt entweder überhaupt nicht oder völlig falsch informiert wurden.

Offenheit und Transparenz sollte Politik begleiten. Öffentliche Diskussionen um solch wichtige Entscheidungen sollten vorher und nicht nachher stattfinden. Das ist zwar manchmal für alle Beteiligten ein bisschen anstrengend und braucht seine Zeit. Aber es lohnt sich, weil nur so die beste Lösung gefunden werden kann.

Im Weiteren wollen wir zu Ihrer Information und Entscheidungsfindung einen Beitrag leisten.

Sie werden sehen, Sie entscheiden nicht über Pferdesport oder Fußball, sondern über die Zukunft eines derzeit rund 40 ha großen, öffentlichen, bestens gepflegten Bürgerparks mit vielfältigen Freizeit- und Sportmöglichkeiten, der nun auf 9,4 ha verkleinert werden soll.

[xa_acc style=“xa-default“ ][xa_slide title=“Wer ist wahlberechtigt?“ icon=“plus“]Da es sich hier um den ersten Bürgerentscheid in Frankfurt handelt, stellt sich häufig die Frage nach der Wahlberechtigung. Diese unterscheidet sich nicht von Kommunalwahlen. Beim Bürgerentscheid sind alle Frankfurter wahlberechtigt, die

  • seit mindestens drei Monaten in Frankfurt am Main ihren Hauptwohnsitz,
  • Deutsche im Sinne des Art. 116 Abs. 1 des Grundgesetzes oder Staatsangehörige eines der übrigen Mitgliedstaaten der Europäischen Union mit Wohnsitz in Frankfurt (Unionsbürger) und
  • das achtzehnte Lebensjahr vollendet haben.

Sie wählen in einem Ihrer bekannten Wahllokale.

Briefwahl Unterlagen sind seit Montag, dem 11. Mai 2015, im Wahlamt erhältlich bzw. können wie immer mit Ihrer Wahlbenachrichtigung angefordert werden. Wenn diese verloren geht, können Sie mit dem Personalausweis in Ihrem Wahllokal wählen. (Wahlamt Telefon 212 40400).[/xa_slide][xa_slide title=“Was entscheide ich?“ icon=“plus“]Bei Bürgerentscheiden sind oft die Wahlmöglichkeiten missverständlich formuliert. Darum hier eine kurze Erläuterung, was Ihre Stimmen bedeuten.

JA:       Das Rennbahngelände bleibt so wie es ist.
NEIN: Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) kann dort seine
 Akademie mit Verwaltung bauen. [/xa_slide][/xa_acc]

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Bürgerentscheid – Fragen und Antworten

[xa_acc style=“xa-default“ ][xa_slide title=“Verlässt der DFB Frankfurt, wenn das Rennbahngelände für die DFB-Akademie nicht zur Verfügung steht?“ icon=“plus“]Der DFB will und wird Frankfurt nicht verlassen. Laut Aussage von Helmut Sandrock, Generalsekretär des DFB, stehen mindestens 97% aller Fußball-Funktionäre hinter dem Standort Frankfurt. Daran ändert der Ausgang des Bürgerentscheid nichts.[/xa_slide][xa_slide title=“Gibt es wirklich keine Alternative zum Rennbahngelände für die DFB-Akademie?“ icon=“plus“]Der DFB hatte 2013 schon ein Gelände in der südlichen Bürostadt als Standort für die DFB-Akademie akzeptiert. Dieses Gelände steht auch jetzt noch zur Verfügung. Stattdessen hat die Stadt Frankfurt das langfristig an Renn- und Golfclub verpachtete Rennbahngelände dem DFB zu einer sehr günstigen Erbpacht angeboten: 15 ha für nur 6,8 Mio. Euro! Das sind 46 Euro/qm. Das Angebot erfolgte unter höchster Geheimhaltung wegen uns Niederräder Bürgern, weil man wohl Widerstand befürchtete. Zurecht.[/xa_slide][xa_slide title=“Wird das Rennbahngelände von der Stadt hoch subventioniert?“ icon=“plus“]Die Stadt Frankfurt hat nach eigenen Informationen in den Jahren 1995-2015 insgesamt 9,4 Mio. Euro in das Gelände und den Rennbetrieb investiert. Rund 7 Mio. Euro wurden für ein 0,84 ha großes Grundstück auf dem Rennbahngelände eingenommen. Es wurden also nicht mehr als 2,4 Mio. Euro aus Steuergeldern in 20 Jahren in das Rennbahngelände investiert. Damit gehört das Rennbahngelände zu den am wenigsten geförderten Sport- und Freizeitanlagen Frankfurts. Heute erwirtschaftet das Rennbahngelände für die Stadt Frankfurt eine Pacht in Höhe von 36.000 Euro/Jahr.[/xa_slide][xa_slide title=“Wird der Galopprennsport wirtschaftlich betrieben?“ icon=“plus“]So ziemlich keine Sportart in Frankfurt, Deutschland und der Welt wird wirtschaftlich betrieben. Das gilt auch für den Galopprennsport. Der Golfplatz auf dem Rennbahngelände indes arbeitet wirtschaftlich und zahlt darum 240.000 Euro/Jahr für die Nutzung von 13,5 ha des Geländes. Damit werden die Ausgaben für die Pflege und die Pacht an die Stadt finanziert. Dieser Betrag entspricht einer Erbpacht von 23,76 Mio. Euro.[/xa_slide][xa_slide title=“Wird das Rennbahngelände tatsächlich erst durch die DFB-Akademie effizient genutzt?“ icon=“plus“]Auf dem Rennbahngelände herrscht jeden Tag Betriebsamkeit. Nicht nur Niederräder kommen gerne zum Spazieren und Joggen. Der Golfclub wird rund um das Jahr von seinen rund 950 Mitgliedern genutzt. Die Rennbahn ist außerhalb der Renntage Trainingsgelände und zugleich Ort für Freizeitreiter und -sportler. Für Kinder gibt es übrigens ein erstklassiges Golftraining für nur 10 Euro/Monat. Die sieben Renntage in 2014 wurden von rund 42.000 zahlenden Gästen besucht. Seit Jahren steigen die Besucherzahlen.[/xa_slide][xa_slide title=“Ist das Rennbahngelände zurzeit öffentlich zugänglich?“ icon=“plus“]Besucher sind jederzeit herzlich willkommen. Das Rennbahngelände und die Gastronomie stehen allen Gästen zur Verfügung. So ziemlich jeden Tag im Jahr. Dazu kommen noch vielfältige Veranstaltungen wie Public Viewings, Sport- und Familienfeste, Konzerte und vieles mehr.[/xa_slide][xa_slide title=“Bekommt Niederrad einen neuen Bürgerpark?“ icon=“plus“]Das Rennbahngelände ist schon jetzt ein 40 ha großer Bürgerpark mit einem vielfältigen Sport- und Freizeitangebot für Niederräder, Frankfurter und für die ganze Region – gelegen in einem Landschafts- und Wasserschutzgebiet.[/xa_slide][xa_slide title=“Wie komme ich auf die Rennbahn?“ icon=“plus“]Die Rennbahn erreichen Sie mit der Straßenbahn Linie 21 oder dem Bus 61, Haltestelle Rennbahn. Stadtauswärtslaufen bis zum Eingang Golfclub. Das Golf-Bistro, Schwarzwaldstraße 125, hat täglich von 11-22 oder 23 Uhr geöffnet. Unser Favorit auf der Speisekarte ist der Flammkuchen! Wie alles dort: zu bezahlbaren Preisen![/xa_slide][/xa_acc]

Gerne stehen wir Ihnen mit weiteren Informationen zur Verfügung, sofern diese uns vorliegen.

Ihre SPD Niederrad

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