Für eine faire Bezahlung von Studierenden im Praktischen Jahr (PJ)

Pressemitteilung
der SPD Niederrad
vom 09.12.2015

Für eine faire Bezahlung von Studierenden im Praktischen Jahr (PJ)

Die SPD Niederrad begrüßt, dass Frankfurter Studierende der Medizin sich am bundesweiten PJ-Tag der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V. (bvmd) beteiligt haben. Am Dienstagnachmittag nahm auch das Niederräder Vorstandsmitglied und Spitzenkandidat für den Ortsbeirat 5, Nis Thiemeier, an der Demonstration teil, mit der die Studierenden die zu geringe Vergütung des Praktischen Jahres (PJ) im Medizinstudium beklagten. Im PJ lernen Medizinstudierende in Lehrkrankenhäusern, wie dem Universitätsklinikum in Niederrad,  ihr theoretisches Wissen unter Beaufsichtigung auch praktisch anzuwenden. Trotz einer 40-Stunden-Woche darf die Aufwandsentschädigung der Studierenden nach § 3 Absatz 4 Approbationsordnung für Ärzte (ÄApprO) derzeit maximal 597 EUR im Monat betragen.

Nis Thiemeier erklärt dazu: „Selbst, wenn die Aufwandsentschädigung in Frankfurter Kliniken 597 Euro betragen würde, wäre das ein Stundenlohn von nicht einmal 4 Euro. Tatsächlich erhalten Studierende in Frankfurt lediglich 300 Euro im Monat und das obwohl die Studierenden in den Krankenhäusern, nach Angaben von Krankenhausmitarbeiter*innen, nicht nur sehr wichtige Arbeit leisten, sondern vor allem auch viel Verantwortung tragen. Wie schwer die Verantwortung der Studierenden im PJ wiegt, zeigt sich an tragischen Beispielen, wie dem Tod eines kranken Säuglings 2011 in Bielefeld, dem ein Student im PJ ein Antibiotikum in die Vene statt in den Mund spritzte. Man muss sich fragen, ob man dann Studierenden neben einer 40-Stunden-Woche noch einen Nebenjob zumuten möchte, mit dem sie ihren Lebensunterhalt bestreiten müssen.“

Die Ortsvereinsvorsitzende Stefanie Then führt weiter aus: „Als Niederräder SPD stehen wir voll und ganz hinter den Studierenden. Studentische Arbeit muss angemessen bezahlt werden! Die Forderung der Studierenden, die Aufwandsentschädigung in Frankfurter Lehrkrankenhäusern auf 597 Euro anzuheben, geht uns dabei jedoch noch nicht weit genug. Das Problem hätte sich schon längst mit der Einführung des Mindestlohns durch die SPD erledigt, hätte die CDU nicht auf Ausnahmen im Mindestlohn bestanden. Wir fordern daher langfristig einen Mindestlohn ohne Ausnahmen. Kurzfristig kann eine umgehende Änderung des § 3 Absatz 4 ÄApprO, durch die Bundesregierung, die notwendige Anpassung auf Mindestlohnniveau herbeiführen.“

„Schlussendlich werden die Löhne der Krankenhausangestellten und der Studierenden jedoch von den Krankenhäusern gezahlt. Wie viel Spielraum den einzelnen Krankenhäusern bei der Festsetzung von Löhnen bleibt, hängt neben den bestehenden gesetzlichen Regelungen vor allem von dem Spielraum im Haushalt der Krankenhäuser ab. Niemand möchte, dass die Löhne der Studierenden auf Kosten der übrigen Angestellten oder gar der Patientenversorgung gehen. Wir sehen hier vielmehr die schwarz-grüne Landesregierung in der Pflicht, die Krankenhäuser finanziell so auszustatten, dass eine faire Bezahlung der Studierenden ermöglicht wird, ohne Einschnitte an anderer Stelle vorzunehmen“, schließt Nis Thiemeier ab.

Pressekontakt
Nis Thiemeier
0162 492 154 7
nis.thiemeier@spd-niederrad.de

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