Pressesmitteilung
der SPD Niederrad
vom 12.7.2015
Neue Niederräder Gesamtschule in der Lärmhölle?
Ein weiteres Beispiel für Konzept- und Planlosigkeit der schwarzgrünen Stadtregierung
Die Niederräder SPD begrüßt die Entscheidung der schwarzgrünen Stadtregierung zum Schuljahr 2016/17, die vom SPD Ortsverein schon lange geforderte Stadtteilschule errichten zu wollen, die endlich auch in Niederrad auf alle Schulabschlüsse vorbereiten wird. Jedoch kann man sich über das aus dem Ärmel geschüttelte Provisorium in Leichtbauweise wieder einmal nur wundern. Es reagiert zwar auf den über lange Jahre aufgestauten Elternprotest, schreibt aber nur die Plan- und Konzeptlosigkeit der aktuellen Stadtregierung in der Schulpolitik fort, die schon heute zu einer großen Vielfalt an Privatschulen in Frankfurt geführt hat.
„Öffentliche Schulen dürfen nicht zu Schulen zweiter Klassen werden. Anders kann man die Idee der schwarzgrünen Stadtregierung, einen provisorischen Schulneubau in die Lärmschutzzone 2 des Frankfurter Flughafens bauen zu wollen, nicht werten.“, mahnt Stefanie Then, Vorsitzende der SPD Niederrad. In der Lärmschutzzone 2 des Frankfurter Flughafen dürfen nach gesetzlichen Vorgaben keine Schulen gebaut werden. Über diese Vorgaben sollte sich die Stadt Frankfurt nicht hinwegsetzen. Schließlich ist bereits seit letztem Herbst, nach Veröffentlichung des Kindermoduls der NORAH-Studie bekannt, dass sich Lärm sehr negativ auf die kognitiven Fähigkeiten unserer Kinder auswirkt. In der südlich Bürostadt sind die Schüler nicht nur mit Fluglärm konfrontiert. Das ausgesuchte Gelände liegt darüber hinaus in unmittelbarer Nachbarschaft zur Bahnstrecke, die voraussichtlich ab Ende nächsten Jahres beginnend um zwei weitere Gleise ausgebaut wird. Ein Lärmschutz auf der Bürostadt-Seite ist jedoch nicht vorgesehen.
Die neue Kooperative Gesamtschule wird dementsprechend nicht nur von Fluglärm, sondern auch von Bahnlärm höchst betroffen sein. „Es wäre wünschenswert, wenn sich die Stadtregierung mit der Standortinitiative Neues Niederrad, in der die in der Bürostadt aktiven Grundstückseigentümer und Immobilienentwickler organisiert sind, zusammensetzt, ob nicht doch noch ein Grundstück in dem ruhiger gelegenen, nördlichen Bereich der Bürostadt gefunden werden kann.“, regt Stefanie Then an.
Zudem mangelt es an einem dem Standort angemessenen Schulkonzept. Es versteht sich von selbst, dass eine neuzubauende Gesamtschule in Niederrad nicht nur mit einer Oberstufe ausgestattet wird. Die Niederräder SPD fordert für die neue Gesamtschule ein pädagogisches Konzept, das eine rhythmisierte Ganztagsschule vorsieht und seinen Schwerpunkt auf MINT-Fächern hat – und da besonders auf Informatik und Technologie. „Die Bürostadt stand immer für Hochtechnologie und war ein bedeutender Faktor in der ersten digitalen Revolution. Wir sollten alles dafür tun, dass die Bürostadt an ihre alte Größe anschließt und künftig eine bedeutende Rolle in der nächsten digitalen Revolution spielen kann. Eine Schule mit dem entsprechenden pädagogischen Konzept ist untrennbar damit verbunden.“, ist Stefanie Then überzeugt. Die neue Bürostadt, die künftig Wohnen und Arbeiten im Grünen bedeutet, ist eine Chance, die die Stadt nutzen sollte. „Wenn Stadtrat Becker die vorgestellten Schulbau-Pläne als Problemlösung bezeichnet, können wir hier bestenfalls feststellen, dass die schwarzgrüne Stadtregierung weder einen Plan noch eine Vision für unsere Stadt hat. Und schon gar nicht für Niederrad.“, so Stefanie Then abschließend.
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