Antrag zur Ersetzung der NORAH-Studie durch eine Befragung ortsansässiger Fachärzte (Ortsbeirat 5)

Ersatz der umstrittenen NORAH Studie durch Befragung der Hausärzte und Psychologen in den Lärmschutzzonen 1 und 2

Der Ortsbeirat bittet die Stadtverordnetenversammlung sich bei der hessischen Landesregierung für einen Ersatz der auf fünf Jahre angelegten NORAH Studie einzusetzen.

Die langfristige Studie kann durch die Befragung ortsansässiger Hausärzte, Fachärzte und Psychologen ersetzt werden. Die Befragung sollte sich auf Behandlungen von Patientinnen und Patienten aus den Lärmschutzzonen konzentrieren, da die Folgen des Fluglärms bereits nach dem 100-Tage Experiment deutlich sichtbar werden.

Die Erhebung unter den niedergelassenen Ärzten sollte unabhängig davon erfolgen, ob aus den NORAH-Verträgen noch ausgestiegen werden kann. Die Erhebung soll selbstverständlich unter Wahrung der Anonymität der betroffenen Patientinnen und Patienten erfolgen.

Begründung:

Die Menschen, die unter dem Lärm der Einflugschneisen leiden, haben keine Zeit fünf Jahre auf das Ergebnis eines Experimentes zu warten, das an anderen Orten an anderen Flughäfen schon durchgeführt worden ist:

Die gesundheitlichen Schäden durch Fluglärm sind in zahlreichen Studien nachgewiesen. Die NORAH Studie ist auf 5 Jahre angelegt. Die Teilnahme der Grundschulen ist innerhalb der Beteiligten umstritten. Die Ergebnisse nutzen allenfalls der nächsten oder übernächsten Generation von Grundschülern.

Ob Lärm die Sprachentwicklung von englischsprachigen Kindern im Raum Heathrow stärker behindert als die von deutschsprachigen Kindern, die in unseren Einflugschneisen groß werden müssen, bleibt für Eltern irrelevant. Das Resultat dieses Experimentes mit Menschen kann nur Wissenschaftler interessieren.

Menschenversuche werden den ethischen Ansätzen des 21. Jahrhunderts nicht gerecht.

Die Folgen des Fluglärms stellen sich nach 100 Tagen dramatisch dar, bis hin zur Selbstmordgefährdung von Patienten. Ärzte schildern dies in einem Bericht der Frankfurter Neuen Presse vom 27. Januar 2012.

Nimmt man diese Diagnosen ernst, sind umgehend Konsequenzen zu ziehen, um Leben und Gesundheit zu retten.

Nimmt man die Berichte nicht ernst, bezichtigt man die Ärzte der Lüge.

Ralf Heider
(Fraktionsvorsitzender)

Petra Gerland
Ralf Heider
Roita Jany
Siglinde Weiß
(Antragsteller)