Pressemitteilung
vom 3.2.2016
Chance für die Salzmannschule – Chance für Niederrad?
Schulsituation für das Schuljahr 2016/17 in Niederrad weiterhin unklar.
Seit Jahren macht sich die SPD Niederrad im Stadtteil für eine Integrierte Gesamt Schule (IGS) stark. „Wir wollen, dass die Kinder des Stadtteils wohnortnah eine Schule besuchen können, in der sie in gemeinsamen Klassen, je nach Leistungsstand und Vermögen, unterrichtet werden und alle Abschlüsse bis hin zum Abitur machen können.“, so Stefanie Then, Vorsitzende und Spitzenkandidatin der Niederräder SPD für Stadtverordnetenversammlung.
Bis Ende 2014/Anfang 2015 sah es auch ganz gut aus. Denn bis dahin war immer die Rede von einem Umbau der Salzmannschule in eine Integrierte Gesamt Schule. Aber die Schule hängt in der Luft. Seit einigen Monaten spricht man nicht mehr von einer IGS, sondern von einer Kooperativen Gesamt Schule (KGS). Und das mit Beginn des Schuljahres 2016/2017, also in gut einem halben Jahr.
Aber weder gibt es einen Standort für diese neue Schule noch ein Konzept. Der Schulentwicklungsplan der grünen Schuldezernentin Sarah Sorge – mit einer KGS für Niederrad – liegt dem Kultusministerium zur Genehmigung vor. Bislang gibt es keinerlei Verlautbarungen aus Wiesbaden. Die Genehmigung lässt auf sich warten. Es ist nicht davon auszugehen, dass dies noch vor Ostern geschieht. Und erst danach kann es in die konkreten Planungen gehen. Klar ist nur, dass die Salzmannschule keine Schüler mehr in die 5. Klasse für das nächste Schuljahr aufnehmen wird.
„Die ist ein unhaltbarer Zustand für die Schule, die Schüler*innen und vor allen Dingen für die Eltern“, so Petra Korn, Spitzenkandidatin der Niederräder SPD für den Ortsbeirat 5, bei der in wenigen Wochen stattfindenden Kommunalwahl. „Welche Schule sollen sie als 1. und 2. Wunsch angeben? Die Salzmannschule, von der es heißt, dass sie im Sommer keine neue 5. Klasse haben wird, ist damit völlig aus dem Rennen. Können sie sich überhaupt schon für die nichtexistierende und auch noch nicht genehmigte KGS anmelden oder müssen sie gleich aus dem Stadtteil rausgehen?“
310 Schüler besuchen derzeit die Salzmannschule, darunter 60 Schüler*innen in den sogenannten Intensivklassen zur Sprachförderung, der Jahrgang 8 ist 4-zügig. Auch für die Schüler der Intensivklassen ist die Situation schwierig. Ziel ist, diese jungen Menschen nach einem Jahr intensiver Sprachförderung, in eine Regelklasse umzuschulen. Wenn es aber weder eine 5. Klasse geben wird noch eine Weiterführung der Schule geplant ist, wo sollen diese Kinder hin?
„Es ist ein Skandal“, so Stefanie Then, „dass eine Schule, die seit über 30 Jahren Erfahrung mit „Seiteneinsteigern“ und Intensivklassen hat, sich ein ausgesprochenes Profil bzgl. sogenannter „Push- und Schubklassen“ und der intensiven Sprachförderung entwickelt und dazu zur Modellregion Süd bzgl. Inklusion gehört, auslaufen soll – all dieses Wissen, dieses Können geht verloren. Und das im Angesicht zunehmender Bedeutung für die Integration der vielen Kinder und Jugendlichen, die mit und ohne Eltern aus den Krisengebieten geflüchtet sind und in den letzten Monaten in Frankfurt aufgenommen wurden und auch noch aufgenommen werden müssen.“
Es ist in Niederrad die Gründung einer neuen Schule nicht notwendig. Die Salzmannschule hätte das notwendige pädagogische Knowhow, sie hat ein engagiertes Lehrer*innenkollegium und engagierte Sozialarbeiter*innen.
„Es braucht keine neue Schule, es braucht kein neues Konzept, es braucht auch keine weitere Verunsicherung der Kinder und Eltern im Stadtteil. Wir fordern die Umwandlung der Salzmannschule in eine IGS als rhythmisierte Ganztagsschule mit dem Schwerpunkt Sprachförderung und Berufsorientierung, der mit den inhaltlichen Schwerpunkten Informatik und Technik ausgebaut wird, damit sie eine Zukunft hat und zwar mit Beginn des Schuljahres 2016/2017“, so Stefanie Then und Petra Korn, „und selbstverständlich mit Oberstufe. Schließlich wohnen in unserem Stadtteil in voraussichtlich weniger als fünf Jahren deutlich mehr als 30.000 Einwohner.“
Pressekontakt
Doris Mollath-Zündorf
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