Neujahrsempfang der SPD Niederrad ganz im Zeichen des Lärms

PRESSEERKLÄRUNG
18.1.2012

Neujahrsempfang der SPD Niederrad ganz im Zeichen des Lärms

Angeregte emotionale Diskussionen der zahlreichen Gäste zum Thema Lärm dominierten den Neujahrsempfang der SPD Niederrad. Waren bis Oktober 2011 alle Anstrengungen darauf konzentriert, Lärm im Stadtteil zu verringern, entstehen seither neue Lärmquellen aller Art.

Ralf Heider, Fraktionsvorsitzender der SPD im Ortsbeirat 5, machte darauf aufmerksam, dass die Erweiterung des Flughafens nicht nur zu einer Mehrbelastung für die Bewohner direkt unter den landenden Flugzeugen führt, sondern in seiner Folge den weiteren Ausbau der Verkehrsinfrastruktur nach sich zieht. „Die Anbindung des Flughafens an den Verkehr, ob Schiene oder Auto ist bisher völlig unzureichend“, so Heider in seinen Ausführungen. „Der Bau der neuen Autobahnausfahrt und vor allem die Verlegung zwei weiterer S-Bahn Gleise werden den Stadtteil in den nächsten Jahren zusätzlich belasten.“

Helmut Mader, einer der Sprecher der Bürgerinitiative „In Eintracht gegen Fluglärm“, berichtete von der extrem belastenden Situation besonders für den Süden Niederrads. Zum Lärm kommt die krankmachende Luftschadstoffbelastung hinzu, die sich über der ganzen Stadt und das Umland ausbreitet. Die von fast allen geforderte Stilllegung der Landebahn Nordwest reicht Mader nicht aus. Um jedem zukünftigen Flugbetrieb auf dieser Bahn einen Riegel vorzuschieben, fordert er ihren Rückbau und Renaturisierung. Benno Mayer, Sprecher der ältesten Niederräder BI, konnte von über 12 Jahren Aktivitäten berichten: In dieser Zeit hatten seine Mitstreiter und er kontinuierlich vor den gesundheitlichen Auswirkungen des steigenden Flugverkehrs gewarnt. Schon die großflächige Rodung des Bannwaldes hat zu massiven Auswirkungen auf Luftqualität und Naherholungswert des Rhein-Main-Gebiets geführt.

Beide Sprecher nutzten die Gelegenheit auf die in naher Zukunft geplanten Aktivitäten hinzuweisen. Vor allem haben sie zur Teilnahme an den Montagsdemonstrationen aufgerufen. Nur das sei die Sprache, die Politik und Flughafenbetreiber verstehen.

Imren Ergindemir Stadtverordnete und stellvertretende Frankfurter SPD Vorsitzende betonte auf Nachfrage aus den Reihen der Gäste, dass sich die SPD Niederrad seit 1998 entschieden gegen den Ausbau ausgesprochen hatte. Auch die SPD Frankfurt sprach sich konsequent gegen eine Landebahn im Norden aus. Die Belastungen für das südliche Frankfurt waren bekannt. Ergindemir warb um Verständnis für die Position des SPD-OB-Kandidaten Peter Feldmann „Seine Forderung nach Nachtruhe von 22:00 bis 06:00 Uhr und zusätzlich nach mehr Ruhe am Tag wird voraussichtlich auch bedeuten müssen, dass die Landebahn geschlossen wird.“ Insofern sei seine Position konsequenter als die seiner Mitbewerber.

Ergindemir und Heider betonten beide, dass die Frankfurter Stadtregierung ihre Verantwortung für die Stadt sträflich vernachlässigt habe. Beide versprechen sich einen Neuanfang durch einen Oberbürgermeister, der nicht an Koalitionsvereinbarungen gebunden ist.